Wer meine Beiträge verfolgt weiß, dass ich gerne mit Zitaten und Sprüchen einen Input geben möchte. Eine kleine Motivation, mehr an sich zu denken und wahrzunehmen.
Ich bin vor einiger Zeit über folgende Zeilen von Jack Kornfield, einem amerikanischen, buddhistischen Meditationslehrer, gestoßen:
„Vergebung besteht darin, das vergangene loszulassen und sich darüber klar zu sein, dass, auch wenn etwas falsch war, der Weg nach vorne damit beginnt, dass wir neu anfangen.“
Vergebung ist also wichtig, um eine innere Befreiung zu erhalten. Das kann manchmal sehr schwierig sein. Jeder hat in seinem Leben Situationen erfahren, in dem einem Schaden zugefügt wurde. Jedes Mal, wenn du daran denkst, wird die Wut größer und der Ärger so schwer, dass man diese kaum ertragen kann. Du schadest dich damit nur selber und irgendwann brichst du unter dieser Last zusammen.
Vergeben bedeutet jetzt nicht, den Fehler bzw. das Fehlverhalten dir gegenüber zu vergessen oder gutzuheißen. Es soll nur helfen, dich von der Wut und Bitterkeit zu befreien. Das brauchst du, um selber weiter zu wachsen und deinen Träumen folgen zu können.
Manchmal hilft einem das Leben oder auch das Universum, dich mit diesem Ereignis nochmal auseinander zu setzen und Frieden zu schließen.
Vergeben kann einfach sein
Ich kann mich an eine bestimmte Situation in meiner Vergangenheit erinnern. Wer meinen Beitrag „Was ist eigentlich Mobbing“ gelesen hat, weiß, dass ich in meiner Grundschulzeit von zwei Jungs in der Pause aufgelauert und einmal sogar von einem gewürgt wurde. In meiner ganze Schulzeit war immer eine Angst da, diesen Menschen nochmal zu begegnen.
Dann mit 17 Jahren habe ich meinen Führerschein angefangen. In einer Praxisstunde bin ich mit meinem Fahrlehrer durch die Gegend gefahren. Ich sollte parken und mich auf den Rücksitz setzen, denn ein anderer Fahrschüler würde übernehmen. Wer war wohl der Fahrschüler? Ich war richtig geschockt, konnte kaum was sagen und versank in meinen Sitz. Ich habe Augenkontakt mit meinem damaligen Würger vermieden, aus Angst er könnte mich erkennen und irgendetwas sagen. Aber er hat mich, glaub ich, gar nicht erkannt.
Als ich mich sicher fühlte habe ich mich getraut, ihn zu beobachten. Dabei habe ich gemerkt, er hatte sehr große Schwierigkeiten sich auszudrücken und einfache Anweisungen durchzuführen. Jetzt hatte ich auf einmal sogar Mitleid. Dieses Ereignis hat mich noch einige Tagen beschäftigt und ich habe beschlossen, keinen Groll mehr auf ihn zu haben. Durch seine geistigen Einschränkungen wusste ich, er hat es auch nicht einfach im Leben. Ich sagte ganz laut: „Ich vergebe dir!“ und plötzlich fühlte ich mich auf einmal viel stärker und befreiter.
Situationen erkennen und für die Vergebung nutzen
Eine liebe Leserin meines Blogs hat auch von ihrem Erlebnis erzählt, und bat mich davon aus ihrer Sicht zu berichten:
„In meiner Schulzeit wurde ich wegen meinem Übergewicht schwer beleidigt und immer wieder beschimpft. Besonders ein Mädchen auf dem Pausenhof hat mir immer böse Spitznamen gegeben, und mir dabei schwer zugesetzt. Dieses Ereignis begleitete mich im Unterbewusstsein bis ins Erwachsenenalter. Ich war immer leicht angreifbar, wenn es um Anspielungen auf mein Gewicht ging.
Vor einigen Wochen habe ich meine einstige Feindin in der Stadt gesehen und alte Erinnerungen kamen hoch. Ich schaute bewusst in eine andere Richtung und fragte mich, ob sie überhaupt noch weiß, wie böse sie damals war?
Beim letzten Einkauf beim Supermarkt klopfte mir plötzlich genau diese Person auf die Schulter: „Hallo! Ich kenne dich aus der Schule! Ich weiß, dass wir uns nicht gut verstanden haben. Weißt du noch warum?“ Ich war richtig baff und konnte ihr direkt eine Rückmeldung geben: „Du hast mich immer gehänselt und mir schreckliche Namen gegeben. Einmal habe ich mich richtig gewehrt und dir mit meinem Gips Arm auf den Kopf gehauen.“
Es folgte eine kurze Stille und das Gesicht meines Gegenübers wurde immer ernster. Schon gewappnet mit einer gewissen Gegenwehr wartete ich auf eine Antwort von ihr. „Ich bekomme gerade eine richtige Gänsehaut. Das habe ich getan? So was Gemeines? Oh, es tut mir unendlich leid.“
Ganz verdutzt wusste ich erstmal nicht, was ich sagen sollte. Hatte ich es richtig verstanden? War passiert hier gerade? Ich erwiderte: „Ich finde es bewundernswert von dir, was du da gerade machst und nehme deine Entschuldigung an.“
Sofort sah ich eine Erleichterung in ihrem Gesicht und sie bat mich: „Darf ich dich in den Arm nehmen?“
Dieses Erlebnis hat mich noch einige Zeit richtig beschäftigt. Ich kann es immer noch nicht glauben.“
Auch hier sehen wir, Vergeben kann befreien. Dieses Erlebnis aus der Kindheit kann nun verarbeitet werden, weil man verziehen hat. Diese Last löst sich von der Schulter.
Ich wünsche dir, dass auch du Vergeben kannst. Fördere dadurch dein Wohlbefinden und finde den Weg zum Neuanfang.
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