Ich als introvertierte Person bin oft sehr still und zurückhaltend. Das heißt aber nicht, dass man gar nicht mit mir reden kann. Im Gegenteil! Wichtig ist mir aber die Qualität des Gesprächs.
Warum bin ich manchmal etwas wortkarg?
Ich bin nicht nur introvertiert, sondern auch hochsensibel. Ich nehme Gefühle von anderen sofort wahr. Merke ich, der gegenüber hat eigentlich keine Lust mit mir zu kommunizieren, verstumme ich und habe auch keinen Bedarf.
An einem Beispiel aus der Vergangenheit möchte ich es mal erklären:
Mit einem damaligen Kollegen lief ein Aufeinandertreffen immer, wie folgt ab:
Er: „Na, wie geht es denn so?“
Ich: „Gut. Und selber?“
Er: „Auch gut. Was gibt es Neues?“
Ich: „Nichts.“
Dann ging mein Kollege wieder. Wahrscheinlich genervt.
Was war passiert? Ich weiß, durch verschiedene Aussagen von ihm, dass er z.B. meinen Arbeitsbereich im Unternehmen als unnötig empfindet. Oft habe ich seinerseits Kritik eingesteckt. Und jetzt soll ich ihm glauben, dass er wirklich an meinem Befinden interessiert ist? Im Leben nicht. Hier weiß ich, das ist Energieverschwendung. Es kommt sofort eine Sperre in mein Gehirn. Hier brauchen keine unnötigen Floskeln ausgetauscht werden.
Was lässt mich denn reden?
Kreative und inspirierende Gespräche gefallen mir sehr. Ich liebe es, wenn ich Gesprächspartner gefunden habe, die auch die gleichen Themen interessieren. Es findet ein wertvoller Austausch statt und ich fühle mich auch wohl dabei. Man sagt, wenn Introvertierte was erzählen, dann hat dies auch Qualität und Substanz. Weil sie vorher genau überlegen, was sie jetzt sagen. Letztens habe ich noch die Rückmeldung bekommen: „Du sagst zwar nicht viel, aber wenn, ist es sehr bereichernd und wertvoll.“ Könnte was dran sein. 😉
Beachten sollte man aber bei den Treffen, dass die Runde der Teilnehmer nicht zu hoch ist und nicht plötzlich jemand dazustößt. Dann muss mein Gehirn wieder zu viele Reize verarbeiten und ich falle wieder in die Beobachterrolle.
Wie schaffe ich es denn als Introvertierte Seminare zu führen?
Viel Vorbereitung! Ein Seminar fängt bei mir nicht erst an dem besagten Tag an. Wenn ich ein Seminar führe, bin ich in dem Moment der Experte. Ich setzte mich mit dem Thema auseinander und habe vorher viel recherchiert. Ich bin gewappnet auf eventuelle Fragen.
An dem Tag selber bin ich früh genug da, um den Raum in Ruhe vorzubereiten. Läuft es so, wie ich es geplant habe, ist es perfekt. Kommt es aber zu ungeplanten Zwischenfällen, brauche ich Zeit mich wieder zu fokussieren. Das kann ein plötzlicher Besuch sein oder ein Teilnehmer fängt an während des Seminars zu telefonieren.
Aber ich will ehrlich sein, auch nach einem perfekten Seminartag bin ich richtig erschöpft! Dann freue ich mich auch auf einen ruhigen Bürotag – am liebsten im Homeoffice!
Welche Erfahrungen hast du als Introvertierter bei Gesprächen gemacht?
- Datenschutz & Impressum (1)
- Geben wir uns mehr Wertschätzung! (5)
- Gedankensprünge (4)
- Lesezeit (7)
- Mein Leben als Intro (4)
- Meine Gedanken (35)
- Persönliches (1)
- Rückblicke (7)
- Über mich (1)
- Workshops & Veranstaltungen (1)
Du möchtest mehr über mich erfahren, dann klicke hier: Über mich
Schreibe einen Kommentar