Oft wird das Verhalten von introvertierten Personen als starke Schüchternheit gedeutet. Man redet nicht viel und zeigt wenig Emotionen. Doch es gibt einen riesigen Unterschied.
Was bedeutet schüchtern sein?
Schüchtern sind Menschen, die Angst haben sich zu blamieren oder zu versagen. Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl und trauen sich nichts zu. Diese Schüchternheit lässt sich aber überwinden, wenn man an sich arbeitet und ein starkes Selbstbewusstsein aufbaut.
Was ist der Unterschied zur Introversion?
Introversion ist eine Veranlagung und kann nicht abtrainiert werden. Eine introvertierte Person ist mehr auf seine Gedankenwelt fokussiert. Äußere Reize werden stärker im Gehirn verarbeitet, was viel Kraft kostet. Energie bekommt man wieder, wenn Ruhe da ist.
Woran erkenne ich einen introvertierten Menschen?
Bei mir erkennt man, dass ich oft bei Gesprächen mit mehreren Menschen nach einiger Zeit eher ruhig am Rande sitze und zuhöre. Ich gehe somit in eine Beobachterrolle. Das mache ich, um wieder Energie zu tanken.
Je mehr Gesprächspartner sich dazugesellen, desto anstrengender wird es für mich, die ganzen Reize, die dann entstehen, aufzufangen und aufzuarbeiten.
Was sind weitere Stressfaktoren für introvertierte Personen?
Wenn ich zu einem Essen eingeladen werde, und ich weiß, wer kommt, kann ich mich auf diese Personen einstellen. Mein Stresspegel ist dann nicht so hoch und es könnte ein angenehmer Abend werden. Kommt aber plötzlich noch ein Überraschungsgast dazu, bin ich wieder aus meiner Komfortzone und muss erstmal diese neuen Reize verarbeiten. Die Gefahr, direkt in die Beobachterrolle zufallen, ist sehr groß. Sofort werde ich dann still und wirke in mich gekehrt.
Ganz schlimm ist es auch für mich, spontan auf Fragen, wie: „Sag doch auch mal was!“ zu antworten. Wie soll ich eine Antwort finden, wenn ich oft gar nicht weiß, was gerade besprochen wurde, weil ich immer noch beschäftigt bin, die jetzige Atmosphäre neu zu ordnen?
Wie soll man mit einer introvertierten Person umgehen?
Bitte jetzt nicht anfangen, mich zu bemitleiden oder zu meiden. Ich freue mich immer auf Einladungen. Es gibt aber Tage, da fühle ich mich nicht stark genug und sage ab. Oder ich gehe früher, weil keine Kraft mehr da ist. Habt dafür bitte Verständnis. Manchmal reicht auch ein kurzer Rückzug und ich bin voll konzentriert zurück.
Und was ich ganz wichtig finde, wenn ich mich in euren Augen komisch verhalte, fragt ruhig.
Ich habe bewusst von meinen Erfahrungen als introvertierten Menschen gesprochen, weil jeder, der diese Veranlagung besitzt, seine eigene Geschichte hat.
Wer davon erzählen möchte, darf gerne einen Kommentar hinterlassen.
Hier findest du weitere Beiträge:
- Datenschutz & Impressum (1)
- Gedankensprünge (4)
- Mein Leben als Intro (4)
- Meine Gedanken (42)
- Persönliches (1)
- Rückblicke (7)
- Über mich (1)
- Workshops & Veranstaltungen (1)
Du willst mehr über mich wissen, dann klicke hier : Das bin ich!
Schreibe einen Kommentar