An einem Samstagmorgen bekam Frederike eine bunte Einladungskarte:
„Ich feiere am Samstag Geburtstag! Kommt alle! – Sven“
Frederike freute sich. Sie mochte Sven – er war ruhig, freundlich und verstand sie oft, ohne dass sie viel sagen musste. Trotzdem war sie ein bisschen nervös. Geburtstage waren oft laut und wuselig, und davon bekam sie schnell Kopfschmerzen.
Am Samstag stand sie mit einem Geschenk vor Svens Haustür. Schon von draußen hörte sie Musik und lautes Lachen.
„Na, komm rein!“, rief ein Junge und öffnete die Tür.
Drinnen roch es nach Kuchen, Pizza und Ballons.

Gabi winkte ihr zu.
„Frederike! Hier! Wir spielen Topfschlagen!“
Frederike nickte und setzte sich erst mal auf den Teppich. Sie wollte gern mitmachen, aber ihr Herz klopfte schneller. Die Musik war laut, Kinder schrien durcheinander, jemand pustete Luftballons auf, die immer wieder mit einem lauten PENG! platzten.
Nach einer Weile wurde ihr das zu viel.
Sie schlich hinaus in den Garten, setzte sich auf eine kleine Holzbank und atmete tief ein.
Hier war es ruhig. Sie hörte nur den Wind und das Summen einer Biene.
Plötzlich öffnete sich die Terrassentür.
Sven kam heraus – ohne Tröte.
Er setzte sich neben sie.
„Brauchst du auch mal kurz Ruhe?“, fragte er lächelnd.
Frederike nickte erleichtert.
„Ja. Drinnen ist es ganz schön laut. Ich mag das, aber irgendwann wird’s mir zu viel.“
Sven nickte verständnisvoll.
„Mir auch. Ich mag meine Freunde total gern, aber wenn alle durcheinander rufen, wird mir das zu wild. Dann muss ich einfach kurz raus.“
Frederike sah ihn erstaunt an.
„Ich dachte, du bist bestimmt total gern mittendrin – du bist doch das Geburtstagskind!“
Sven lachte leise.
„Klar, ein bisschen schon. Aber weißt du, manchmal ist Ruhe das schönste Geschenk.“

Sie saßen eine Weile nebeneinander und schauten den Wolken zu.
Im Gras lag ein Marienkäfer, der gerade auf Svens Finger kletterte.
„Der ist aber mutig“, meinte Frederike.
„Oder einfach ganz ruhig im Kopf“, sagte Sven. Beide mussten lachen.
Nach einer Weile standen sie auf.
„Komm“, sagte Sven. „Jetzt können wir wieder rein. Wir spielen weiter Topfschlagen!“
Frederike grinste.
„Ok! Aber wenn’s wieder zu laut wird, komm ich mit dir raus, okay?“
Sven nickte.
„Abgemacht. Wir machen einfach unseren eigenen kleinen Ruhe-Club.“

Drinnen jubelten alle. „Komm Frederike, jetzt bist du mal dran!“
Frederike spielte mit, aber diesmal fühlte sie sich ganz ruhig dabei.
Sie wusste: Wenn es zu laut wurde, war das nicht schlimm. Sie durfte sich Pausen nehmen – und Sven verstand das.
Denn manchmal war die schönste Freundschaft die, in der man zusammen still sein konnte.
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